Hannelore Faulstich-Wieland

 




Forschungsbereich Sozialisation und Geschlecht



Reflexive Koedukation

Laufzeit: Sommer 2017 bis Sommer 2020 - Förderung durch IFEN Luxemburg

Von 2017 bis 2020 wurde der Prozess der Einführung koedukativer Klassen an der Ecole Privée Fieldgen in Luxemburg beraten und wissenschaftlich begleitet.

Weitere beteiligte Wissenschaftlerinnen: Prof. Dr. Christel Baltes-Löhr

 


Berufsorientierung und Geschlecht

Laufzeit: 2/2013 - 3/2017 - Förderung durch Hans-Böckler-Stiftung (7/2014-12/2016) und Max-Traeger-Stiftung (6/2013-3/2017)

Projektleitung: Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland

wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Jessica Rother (2/2013-9/2014), Barbara Scholand

Doktorandin: Tatjana Beer

studentische Mitarbeiterinnen: Vanessa Carroccia, Anna Lucht, Birgid Wallraf

Einordnung, Fragestellung, Methode: Berufsorientierung gehört zu den Aufgaben vor allem an nicht-gymnasialen Schulen. Dabei geht es darum, die Jugendlichen zur Wahl eines für sie angemessenen Ausbildungsberufes zu befähigen. Bildungs- und arbeitsmarktpolitisch sowie unter Gleichstellungsaspekten wird zugleich gewünscht, das Berufswahlspektrum von Mädchen wie auch von Jungen zu erweitern. Im Projekt ging es um die Frage, ob bzw. welche Zusammenhänge zwischen berufsorientierenden Maßnahmen an Schulen einerseits und Interessen sowie Plänen von Schüler/innen andererseits bestehen. Gelingt es, ein Spektrum an Interessen und beruflichen Plänen zu entwickeln, das nicht durch geschlechterstereotype und andere Einschränkungen begrenzt wird?     

Ziel des Projektes: Die Forschungsergebnisse liefern Erkenntnisse darüber, inwiefern sich schulische Berufsorientierungsmaßnahmen innerhalb und außerhalb des Unterrichts förderlich oder einschränkend auf das Interessenspektrum von Schüler/innen und damit auf die Berufswahl auswirken. Damit sollen die Erkenntnisse dazu beitragen, schulische Maßnahmen zur Berufsorientierung gender- bzw. ungleichheitssensibel zu gestalten, so dass geschlechtsbedingte und weitere Ungleichheiten bei der Berufseinmündung reduziert werden – Jugendliche also unterstützt werden, auch „geschlechtsuntypische“ Berufswünsche zu entwickeln.

Eine detailliertere Beschreibung der Teilprojekte finden Sie hier.

Eine Zusammenstellung der verschiedenen Aktivitäten des Projektes (Vorträge, Tagungen u.Ä.) finden Sie hier.

Publikationen aus dem Projekt

  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2020): Gendergerechte Berufsorientierung: Konzepte, Maßnahmen und empirische Erfahrungen. In: Tim Brüggemann und Sylvia Rahn (Hg.): Berufsorientierung. Ein Lehr- und Arbeitsbuch. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage Auflage, S. 484–491.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2019): Irritationen als Ansatz zur gendersensiblen Berufsorientierung in der Schule. In: Elena Makarova (Hg.): Gendersensible Berufsorientierung und Berufswahl. Beiträge aus Forschung und Praxis. 1. Auflage 2019. Bern: hep verlag.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2019): Gendersegregation und die Irritation als Methode einer gendersensiblen Berufsorientierung. In: Elisabeth Schlemmer und Martin Binder (Hg.): MINT oder CARE? Berufs- und Studienfachwahl von Frauen und Eckpunkte einer gendersensiblen Berufsorientierung. Weinheim: Beltz Juventa, S. 30-44.

  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2019): Gendersensible Berufsorientierung. Möglichkeiten zur Irritation von Geschlecht. In: Schüler - Wissen für Lehrer, S. 74-76.

  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2018): Gendersensible Berufsorientierung - Entstereotypisierung von Berufswahl. In: Marianne Friese (Hg.): Arbeitslehre und Berufsorientierung modernisieren. Analysen und Konzepte im Wandel von Arbeit, Beruf und Lebenswelt. 1. Auflage (Berufsbildung, Arbeit und Innovation), S. 197-211.

  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2018): Genderaspekte und -herausforderungen in der Berufs- und Studienorientierung. In: KWB Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung e.V.; Wördehoff, Petra (Hg.): Eine sichere Berufswahl. Handreichung für Lehrkräfte. Informationen und Anregungen für die Berufs- und Studienorientierung in der Oberstufe. Hamburg: KWB, S. 60-80.

  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2017): Paradoxien des gendergerechten Übergangs von der Schule in die Berufsausbildung am Beispiel des Berufsorientierungsunterrichts. In: Helga Fasching, Corinna Geppert und Elena Makarova (Hg.): Inklusive Übergänge. (Inter)nationale Perspektiven auf Inklusion im Übergang von der Schule in weitere Bildung, Ausbildung oder Beschäftigung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 163–171.    
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2017): Geschlechtersensible Berufsorientierung - weitgehend Fehlanzeige. In: Aaron Löwenbein, Frank Sauerland und Siegfried Uhl (Hg.): Berufsorientierung in der Krise? Der Übergang von der Schule in den Beruf. 1. Auflage. Münster: Waxmann, S. 162–176.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore / Scholand, Barbara (2017): Gendersensible   Berufsorientierung - Informationen und Anregungen. Eine Handreichung für Lehrkräfte, Weiterbildner/innen und    Berufsberater/innen. Reihe: Forschungsförderung Working Paper, Nr. 34.   Düsseldorf - Die Handreichung ist unter folgendem Link downloadbar: https://www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_WP_034_2017.pdf       
  • Faulstich-Wieland, Hannelore; Scholand, Barbara (2017): Von Geschlecht keine Spur? Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen. Unter Mitarbeit von Tatjana Beer, Vanessa Carroccia und Anna Lucht. Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung (FF Forschungsförderung, Nr. 365 (September 2017)). p_study_hbs_365.pdf
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2016): Dramatisierung von Geschlecht als Beitrag zur Entstereotypisierung von Berufswahlen? In: berufsbildung - Zeitschrift für Praxis und Theorie in Betrieb und Schule 70. Jg. Heft 160, S. 8-10.         
  • Faulstich-Wieland, Hannelore/ Rahn, Sylvia/ Scholand, Barbara (Hg.) (2016): Berufsorientierung im Lebenslauf - theoretische Standortbestimmung und empirische Analysen. bwp@ spezial 12         
  • Faulstich-Wieland, Hannelore/ Scholand, Barbara (2016): Beobachtungen schulischer Berufsorientierung:  Be- und Entgrenzung der Statuspassage Schule – Beruf. In: bwp@ spezial 12         
  • Faulstich-Wieland, Hannelore/ Lucht, Anna/ Wallraf, Birgid (2016): Berufsorientierung in praktischer Erprobung:    Berufsfindungsaktionstage und Schülerfirmen als Möglichkeiten zur    Erweiterung des Berufswahlspektrums? In: bwp@ spezial 12         
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (Hg.) (2016): Berufsorientierung und Geschlecht. Weinheim: Beltz Juventa
  • Scholand, Barbara (2015): "Berufsorientierung und Geschlecht" - Hamburger Stadtteilschulen im Blick der Forschung. In: hlz - Zeitschrift der GEW Hamburg, Heft 12/2015, S. 52-54.      
  • Faulstich-Wieland, Hannelore; Scholand, Barbara (2015): Berufsorientierung und Gender – Werkstattbericht aus einem Forschungsprojekt an Stadtteilschulen in Hamburg. In: Gender 10 (1), S. 79–96.     
  • Lucht, Anna (2014): Ethnographie einer Schülerfirma: Welches Verständnis von Berufsorientierung zeichnet sich bei den Lehrkräften und den SchülerInnen ab? In: BwP@ Ausgabe 27 - http://www.bwpat.de/ausgabe27/lucht_bwpat27.pdf          
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2014): Schulische  Berufsorientierung und Geschlecht - Stand der Forschung. In: Freiburger  Zeitschrift für Geschlechterstudien - fzg 20 (1), S. 33–46.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2014): Mit den Vorurteilen allein gelassen. Junge Frauen in männlich dominierten Berufen. In: Frau geht vor (3), S. 16–17.

 

Männer und Grundschule - Erhöhung des Männeranteils im Lehramt

Am 15.8.18 um 17:05 wurde im SWR2 eine Diskussion zum Thema ausgestrahlt. Sie kann als Podcast heruntergeladen werden (Forum 2: Klassenclowns und Sitzenbleiber. Kommen Jungs in der Schule zu kurz?): https://swrmediathek.de/content/podcast_uebersicht.htm

 Laufzeit: 1. Phase 7/2008-9/2012 -Förderung durch Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg

Laufzeit: 2. Phase 10/2014-10/2017 - Förderung durch das Präsidium der Universität Hamburg

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland

wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:

1. Phase: Ingo Niehaus (1.3.09-31.1.11), Miriam Redlich (1.7.08-28.2.09), Barbara Scholand (1.7.08-30.9.12)

2. Phase: Jessica Rother (ab 9.8.2016), Bianka Wesseloh

studentische Mitarbeiter/innen in der 1. Phase: Oliver Burandt (August bis November 2010), Elisabeth Fuchß (November 2009), Zoya Golubeva (Dezember 2008 bis September 2009), Verena Lenzen (Oktober bis Dezember 2010), Anita Metzler (Frühjahr 2009), Carsten Petersen (Herbst 2009), Jessica Rother (August bis November 2010), Bianka Wesseloh (Januar 2010 bis Mai 2011), Julian Wiedemann (November  2010 bis Dezember 2011) 

Abschlussbericht der ersten Phase des Projektes von Barbara Scholand (Achtung: links sind nicht aktualisiert) 

Über die Aktivitäten während der beiden Phasen des Projektes können Sie sich hier informieren.

Der Wunsch nach mehr männlichen Lehrkräften insbesondere in der Grundschule spielt bildungs- und hochschulpolitisch spätestens nach den Debatten um eine mögliche Bildungsbenachteiligung von Jungen als Ergebnis der PISA 2000-Untersuchung eine wichtige Rolle. Die 1. Phase des Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Männer und Grundschule –  MäGs“ hat sich mit dieser Frage aus verschiedenen Perspektiven heraus beschäftigt und als eine wesentliche Maßnahme einen „Studienkompass Lehramt Primar- und Sekundarstufe I“ - mittlerweile der kommenden Struktur eines eigenen Grundschullehramts angepasst als "Studienkompass Grundschule" - erstellt, der insbesondere über die Arbeit in der Grundschule und das Studium informiert. Eine wesentliche Erkenntnis aus der ersten Phase des Projekts war, dass die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe die Arbeit in  der Grundschule als langweilig und anspruchslos wahrnahmen – ganz im Gegensatz  zur Realität, nach der dies eine sehr anspruchsvolle und vielseitige, insbesondere auch befriedigende Arbeit ist. Dieser Sichtweise trägt der Studienkompass Rechnung. Allerdings reicht ein solches Internetangebot genauso wenig  aus, wie die Informationen, die für junge Frauen angeboten werden, um sie für  naturwissenschaftliche Studiengänge zu interessieren. D.h. es bedarf  zusätzlicher Anstrengungen, um junge Männer gezielt anzusprechen und zu einem  Lehramtsstudium zu motivieren. Dazu diente die 2. Phase des Projekts, die auf drei Jahre angelegt war. Zentrale Bestandteile dieser Phase war insbesondere die  Erprobung und Evaluation von vier verschiedenen Aktivitäten: 

  • Infoveranstaltungen in gymnasialen Oberstufen, die sich speziell an junge Männer richten
  • Veranstaltungen auf den Studientagen der Universität, die jeweils im Februar stattfinden
  • Initiierung von Praktikumskooperationen zwischen Grundschulen und Gymnasien
  • Eruierung der Auswertungsmöglichkeiten von Informationen, die über die Zulassungsstelle zu erheben sind oder dort vorliegen.         

Produkte der 2. Phase des Projektes

Hamburg 1 sendete vom November 2014 für ca. ein Jahr einmal im Monat einen Beitrag "Hamburgs Beste", in dem Forschungsprojekte der Universität vorgestellt werden. Am 23.2.2015  wurde das Projekt "Berufsorientierung  und Geschlecht" vorgestellt:  Video

Hannelore Faulstich-Wieland: Grundschullehrer - ein Beruf auch für Männer! - Handreichung zur Durchführung von Praktika in der Grundschule

Bianka Wesseloh: Datenreport – Männer in der Grundschule und im (Grundschul)Lehramt

Postkarten und Plakate zur Werbung mit fünf verschiedenen Designs:

Design 1 - Design 2 - Design 3 - Design 4 - Design 5 - Rückseite für alle Designs

Foto: Bianka Wesseloh

Publikationen aus dem Projekt

  • Wesseloh, Bianka (2017): Männer und Grundschule. In: Hamburg macht Schule, Heft 1, S. 48-49
  • Wesseloh, Bianka; Faulstich-Wieland, Hannelore (2016): Vom Schüler zum Lehrer. In: hlz - Zeitschrift der GEW Hamburg (1-2), S. 48–49.
  • Faulstich-Wieland,  Hannelore (2013): Should Male Primary School Teachers be There Principally as  Role Models for Boys? In: Universal Journal of  Educational Research 1 (2), S. 65-73.
  • Faulstich-Wieland,   Hannelore (2013): Jungen als neue Benachteiligte im Bildungssystem? In: Stephan  Gerhard Huber (Hg.): Jahrbuch Schulleitung 2013. Köln: Carl Link, Wolters Kluwer,  S. 44–52.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2012): Zur  "Feminisierung" des Lehrerberufs - vermutete Ursachen und  Problemeinschätzung. In: Zeitschrift für Bildungsverwaltung 28 (2), S.  73–84.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2012): Sollten Grundschullehrer vor allem Vorbild für Jungen sein? - Zusammenhänge zwischen Studienmotivation von Lehramtsstudierenden Diskursen um 'mehr Männer in die Grundschule' und Perspektiven guter (Grund-)Schulen. In: Sabine Hastedt und Silvia Lange (Hg.): Männer und Grundschullehramt. Diskurse, Erkenntnisse, Perspektiven. Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 13–30.
  • Niehaus, Ingo (2012): Männer in der Grundschule. Geschlechterstereotype Erwartungen und pädagogische Praxis - erste Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung an Hamburger Grundschulen. In: Sabine Hastedt und Silvia Lange (Hg.): Männer und Grundschullehramt. Diskurse, Erkenntnisse, Perspektiven. Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 45–61.
  • Scholand, Barbara (2012): Welche Männer sollten für das Lehramt Primar-/Sekundarstufe I interessiert werden und wie könnte sich dies gestalten? In: Sabine Hastedt und Silvia Lange (Hg.): Männer und Grundschullehramt. Diskurse, Erkenntnisse, Perspektiven. Wiesbaden, s.l: Imprint VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 153–168.
  • Scholand, Barbara (2012): Typisch reicht nicht - Rollenklischees beeinflussen die Berufswahl. Eine Hilfe für SchülerInnen zu einer zukunftsorientierten Ausbildungswahl. In: hlz - Zeitschrift der GEW Hamburg H. 5-6, S. 40.
  • Scholand, Barbara (2011): Double Socialisation - Gender and Disciplinary Cultures in Higher Education. In: Stefanie Hillen, Tanja Sturm, Ilmi Willbergh (ed.): Challenges Facing Contemporary Didactics. Diversity of Students and the Role of New Media in Teaching and Learning, S. 113-126.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2011): Werden tatsächlich Männer gebraucht, um Bildungsungleichheiten (von Jungen) abzubauen? In: Andreas Hadjar (Hg.): Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten. 1. Aufl. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften, S. 393 – 415.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore; Niehaus, Ingo; Scholand, Barbara (2010): Lehramt Grundschule: "niedrigste Stufe dieses Lehrerberufs" versus "ich liebe Kinder". Oder: Was SchülerInnen vom Lehramt abhält und Studierende daran reizt. In: Erziehungswissenschaft, Jg. 21, H. 41, S. 27 – 42.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2010): Mehr Männer in die Grundschule: welche Männer? In: Erziehung und Unterricht, Jg. 160, H. 5-6, S. 497 – 504.
  • Scholand, Barbara; Faulstich-Wieland, Hannelore; Redlich, Miriam (2009): "Männer und Grundschule - MäGs" - Gleichstellung und Diversity an der Fakultät forschend entwickeln. In: life - das Webmagazin der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, Dossier Wintersemester 08/09.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2009): Männer im Grundschul-Lehramt - Braucht man sie? In: MagazIn - Halbjähriges Magazin des Gleichstellungsbüros der Bergischen Universität Wuppertal, Sommersemester 2009, S. 28 – 31.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2009): Mehr Männer in die Grundschule? Offene Fragen im Spiegel der Forschung. In: Grundschule, Jg. 41, H. 9, S. 36 – 38.


Berufsorientierung auf zukunftsträchtige Berufe

Gelingensbedingungen und Barrieren pädagogischer Interventionen zur Förderung des Interesses junger Frauen an MINT-Berufen in schulischen Berufsorientierungsprojekten

Verbundprojekt mit dem Deutschen Jugendinstitut München (DJI) - Leitung: Dr. Nora Gaupp - wissenschaftliche Mitarbeiterin: Irene Hofmann-Lun

Laufzeit: 4/2011 - 5/2012 - Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland

wissenschaftliche Mitarbeiterin: Jessica Rother

Der schulischen Berufsorientierung kommt eine wichtige Rolle zu um junge Frauen für MINT-Berufe zu  interessieren und zu qualifizieren. Verursachend für die bisherige 'Abstinenz' der jungen Frauen sind u.a. die Genderung des MINT-Bereiches, der eher als 'männliche' Domäne gilt. Berufsorientierung müsste folglich ein Degendering des MINT-Bereichs bewirken, den jungen Frauen ermöglichen, Erfahrungen ggfs. nachzuholen und die Lebensplanung inklusive der Vereinbarkeitsfrage thematisieren. Gleichzeitig darf sie nicht durch eine Dramatisierung von Geschlecht die Besonderung einer solchen Berufswahl so hervorheben, dass Stereotype eher verstärkt werden. Die beteiligten Akteure, sowohl Lehrkräfte in Schulen wie Pädagog/innen bei außerschulischen Trägern, sind jedoch keineswegs frei von Genderstereotypen bzw. sind selbstverständlich eingebunden in die Prozesse der Konstruktion von Geschlecht.
Das Ziel des einjährigen Projekts  war die Beantwortung der Fragen, welchen Stellenwert pädagogische Interventionen haben und wie diese das Interesse von Mädchen für MINT-Berufe beeinflussen können.         

  • Von Juni-August 2011 wurden 25 Leitfaden-gestützte Experten/-innen-Interviews mit für die Berufsorientierung (BO) zuständigen Lehrkräften an Hamburger Stadtteil- und Münchener Haupt- und Mittelschulen geführt, sowie von Seiten des Kooperationspartners DJI 25 Interviews mit Pädagogen/Pädagoginnen außerschulischer Projekte, die Maßnahmen zur BO durchführen.
  •  Neben der Auswertung der Interviews wurden auch Kontextinformationen aus Homepages, Broschüren, Unterrichtsmaterialien, etc. in die Klärung der Frage einbezogen.

Zusammenfassung einiger Interview-Ergebnisse          

  • An den Schulen werden nur sehr wenige Berufsorientierungseinheiten zum MINT-Bereich und zur Erhöhung des Interesses von Mädchen an MINT-Berufen realisiert.
  • Ausbildungen im MINT-Bereich werden allgemein als für höher qualifizierte Schulabgänger/innen eher geeignet betrachtet.
  • Als zukunftsträchtig für Hauptschüler/innen werden eher andere Berufsfelder angesehen.
  • Lehrkräfte sehen für sich selbst nur wenige Handlungsmöglichkeiten, um der traditionellen Berufswahl von Mädchen entgegenwirken zu können, da die Gründe hierfür externalisiert werden.
  • Es gibt einige Bemühungen zur Ausweitung des Berufswahlspektrums, die als positiv bewertet werden. Daneben werden ebenfalls allgemeine Gelingensbedingungen der Berufsorientierung beschrieben.
  • Deutlich größer fallen die Aussagen über die Schwierigkeiten innerhalb der Berufsorientierung im Allgemeinen  und bezogen auf die Erweiterung der von Schülern/Schülerinnen präferierten Berufe aus.
  • Die Kooperation mit außerschulischen Trägern wird von Lehrer/innen einerseits als sinnvoll und als Entlastung empfunden, andererseits werden Schwierigkeiten benannt, die Angebote in den Schulalltag integrieren zu können.
  • Lehrkräfte äußern aber durchaus viele Veränderungsvorschläge und Wünsche bezüglich der Berufsorientierungsmaßnahmen.

Es wurde ein Schlussbericht für das Bundesministerium erstellt sowie ein Broschüre mit den Ergebnissen publiziert.

Eine Übersicht über Aktivitäten und Interviews im Projekt finden Sie hier.





Genus - geschlechtergerechter naturwissenschaftlicher Unterricht in der Sekundarstufe I

 Laufzeit: 7/2005-6/2007 - Förderung druch den Europäischen Sozialfonds - gemeinsame Projektträgerschaft des Hamburger Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung und der Universität Hamburg, Fachbereich Erziehungswissenschaft unter Beteiligung von sieben Projektschulen.

Projektleitung an der Universität Hamburg: Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland

wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Dr. Nina Feltz, Katrin Luise Läzer (1-8/2006), Dr. Bettina Suthues (2005-2006), Dr. Katharina Willems

studentische Mitarbeiter/innen: Hannes Baumgart, Matthias Braun, Urte Freese, Phoebe Hinrichs, Katharina Meiser, Zoreh Pourjafar, Ines Voigt, Janina Zölch.


Publikation

Faulstich-Wieland, Hannelore/Willems, Katharina/ Feltz, Nina/ Freese, Urte/ Läzer, Katrin Luise: GENUS - geschlechtergerechter naturwissenschaftlicher Unterricht in der Sekundarstufe I. Bad Heilbrunn/Obb.: Klinkhardt Verlag, 2008.


Chancen und Blockaden bei der Realisierung einer geschlechtergerechten Schule

Laufzeit: 5/2005 - 4/2007 - Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektleitung: Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland

Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Jürgen Budde

studentische Mitarbeiterin: Barbara Scholand

Die Studie widmete sich der Frage, wie im Hinblick auf den Wandel des Bildungssystems und den stattfindenden Transformationen der Geschlechterordnung in der Institution Schule Geschlechtergerechtigkeit umgesetzt werden kann. Dies wurde an einem österreichisches Gymnasium untersucht, an dem wir bereits eine Untersuchung zur Akzeptanz von monoedukativen Mädchenklassen in einer koedukativen Institution (s. Projekt "Wissenschaftliche Begleitung eines Jahrgangs in einem österreichischen Gymnasium") durchgeführt hatten und welches mit seiner expliziten geschlechtergerechten Ausrichtung nach wie vor eine Besonderheit in der Schullandschaft darstellt. Nachdem die ersten feministischen Schuluntersuchungen aus den 1970ern und 1980ern eine Benachteiligung der Mädchen im Bildungssystem auf unterschiedlichen Ebenen nachwiesen, zeigt sich inzwischen, dass zur Realisierung von Geschlechtergerechtigkeit in der Schulforschung zunehmend auch Jungen berücksichtigt werden sollten. Dieser Blick auf die männlichen Schüler wurde in die Studie systematisch einbezogen. Der Prozess der Gestaltung einer geschlechtergerechten Schule beinhaltet in vielfacher Hinsicht ungelöste Fragen: So sind die Zielsetzungen in der Regel eher abstrakte, die mit Begriffen wie ‘Mädchenförderung' oder ‘Jungenarbeit' gefasst, möglicherweise noch als Stärkung des Selbstbewusstseins von Mädchen oder als Hoffnung auf antisexistische, bzw. enthierarchisierte Einstellungen von Jungen konkretisiert, aber kaum für Forschungsprozesse operationalisiert werden. Pädagogisch umgesetzt werden die Ziele nach wie vor primär mit organisatorischen Maßnahmen der Geschlechtertrennungen. Deren Wirkung ist jedoch uneindeutig, deren Akzeptanz bei den Schülerinnen und Schülern keineswegs uneingeschränkt gegeben. Hinzu kommt, dass ‚Dramatisierungen' von Geschlecht – als Thematisierung von oder als Rekurs auf Geschlecht – immer Rückverweise auf die keineswegs geklärten und auch weitgehend doxischen Bedeutsamkeiten von Geschlecht haben und im komplexen Feld des sozialen Miteinanders unkontrollierte Rückwirkungen zeitigen (vgl. Faulstich-Wieland/Weber/Willems 2004 ). Alle geschlechtsbezogenen Zuschreibungen bergen zugleich die Gefahr, die ‚untypischen' Schülerinnen und Schüler auf ihr Geschlecht rück zu verweisen! Sie erzwingen damit eine geschlechtsbezogene Positionierung, die eventuell kontraproduktiv ist. Insbesondere für die Entwicklung einer „akzeptablen“ Form von Männlichkeit bei den Schülern stellen sich hier Paradoxien her, denn entweder erfüllen sie geschlechtliche Stereotype und gelten damit als Unruhestifter im Unterricht – oder sie stehen als ‚unmännliche' Streber da.           

Der Begriff der Schulkultur nach Helsper u.a. (1998) bietet eine Möglichkeit, Geschlechtergerechtigkeit auf zweierlei Weise als Resultat von Aushandlungsprozessen zu begreifen. Zum einen durch die Aushandlung zwischen Lehrkräften, Schüler/innen, Schulleitung und Eltern und zum zweiten als Aushandlung zwischen institutioneller und individueller Ebene. Besondere Bedeutung kommt unseres Erachtens den Lehrkräften als Scharnier in diesen Prozessen zu. Hier existieren zwei unterschiedliche Positionen: die einen, die ihren Unterricht für genderfrei halten, deswegen aber nicht weniger Anteil an der Konstruktion geschlechtlicher Stereotype haben, wie der Stand der Koedukationsdebatte zeigt; zum anderen diejenigen, die sich durch Dramatisierungen für Geschlechtergerechtigkeit in der Schule engagieren. Daraus ergaben sich in Bezug auf die Lehrkräfte folgende Fragen: Welche Möglichkeiten haben sie, eine geschlechtergerechte Schule für Jungen wie Mädchen zu gestalten? Liegt eine Alternative zu Dramatisierungen in einer - wie auch immer gearteten - Entdramatisierung? Als Ausgangsthesen wurde angenommen, dass die Stereotype die real existierende Bandbreite der geschlechtlichen Inszenierungen der Schüler und Schülerinnen beeinflussen. Desweiteren könnte es sein, dass ein geschlechtersensibler Anspruch seitens der Lehrkräfte vielleicht deswegen nicht zu einem Mehr an Geschlechtergerechtigkeit führt, weil stereotype Annahmen von Geschlecht zugrunde gelegt werden. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Lehrkräfte auf ihre ‚Geschlechtszugehörigkeit' als Ressource - oder auch als Hindernis/Ballast - für die Bewältigung von Unterrichtssituationen bzw. für die Konzeptionierung von Unterricht Bezug nehmen. Wenn dies so ist, stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten und Formen von Entdramatisierungen.           

Diese Thesen bzw. offenen Fragen wurden anhand von zwei zentralen Dimensionen von Schulkultur untersucht, nämlich der Frage nach dem pädagogischen Umgang mit Disziplinierungen sowie der Frage der Benotungspraxis. Für die Untersuchung von Geschlechtergerechtigkeit als Schulkultur war es desweiteren sinnvoll, jene Maßnahmen an dem Gymnasium zu untersuchen, die explizit dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit zugeordnet sind. Dazu gehörten geschlechtsdramatisierende Formen wie monoedukativer Werkunterricht, getrennter Sportunterricht, Mädchen- bzw. Jungenbeauftragte, aber auch geschlechtsunspezifische Maßnahmen wie Streitschlichterprogramme und Kokoko-Unterricht (Kooperation,Kommunikation, Konfliktlösung).

Publikationen

  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2013): Geschlechterdifferenzen als Produkt geschlechterdifferenzierenden Unterrichts. In: Ulrike Stadler-Altmann (Hg.): Genderkompetenz in pädagogischer Interaktion. Leverkusen: Budrich, Barbara, S. 12 – 28.
  • Budde, Jürgen (2011): Heterogenität und Homogenität aus der Perspektive von Lehrkräften. In: Dorothea Krüger (Hg.): Genderkompetenz und Schulwelten. Alte Ungleichheiten - neue Hemmnisse. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 111–127.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2011): Geschlecht als soziales Konstrukt. Wie Lehrer stereotypes Verhalten von Mädchen und Jungen beeinflussen. In: Pädagogische Führung 22, 2011 (2), S. 44–47.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2011): Geschlechtergerechtigkeit in der Schule - Geschlechterbrille versus Blick auf Vielfalt. In: Böllert, Karin; Heite, Catrin (Hg.): Sozialpolitik als Geschlechterpolitik. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 61 – 79. (Teilabdruck aus: Faulstich-Wieland, Hannelore (2007): Koedukation - geschlechtergerechte Schule. Teil 3 des Studienbriefs "Strukturen und Strukturprobleme des deutschen Bildungssystems". Hagen. Fernuniversität.)
  • Budde, Jürgen (2010): Geschlechtergerechte Schule. In: kursiv, 3, 42-49.
  • Budde, Jürgen (2010): „Der Valentin ist ein Sorgenkind …“. Bildungsungleichheiten als kulturelle Passungsprobleme zwischen Habitus und Schulkultur? In: Erziehung & Unterricht, 160, 5-6, 505-512.
  • Budde, Jürgen (2010): Inszenierte Mitbestimmung?! - soziale und demokratische Kompetenzen im schulischen Alltag. In: ZfPäd. 56, 3, 384-401.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2010): Mädchen und Jungen im Unterricht. In: Buholzer, Alois; Kummer Wyss, Annemarie (Hg.): Alle gleich – alle unterschiedlich! Zum Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht. 1. Aufl. Zug: Kallmeyer in Verbindung mit Klett; Klett und Balmer, S. 16 – 27.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2010): Schule als gemeinsame Alltagswelt für Mädchen und Jungen. In: Brake, Anna; Bremer, Helmut (Hg.): Alltagswelt Schule. Die soziale Herstellung schulischer Wirklichkeiten.  Weinheim: Juventa, S. 45–65.
  • Budde, Jürgen (2009): Perspektiven für Jungenforschung an Schulen. In: Jürgen Budde und Ingelore Mammes (Hg.): Jungenforschung empirisch. Zwischen Schule, männlichem Habitus und Peerkultur. 1. Aufl. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., S. 73–89.
  • Budde, Jürgen (2009): Herstellung sozialer Positionierungen. In: Pech, Detlef (Hg.): Jungen und Jungenarbeit – eine Bestandsaufnahme des Forschungs- und Diskussionsstandes. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, S. 153-198.
  • Budde, Jürgen (2009): Perspektiven für Jungenforschung an Schulen. In: Budde, Jürgen;Mammes, Ingelore (Hg.): Jungenforschung empirisch. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., S. 36-52.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2009): Doing gender im Schulalltag. Gendersensibilität entwickeln. In: Ethik und Unterricht 4, S. 18-21
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2009): "Jungenverhalten" als interaktive Herstellungspraxis. In: Budde, Jürgen; Mammes, Ingelore (Hg.): Jungenforschung empirisch. Zwischen Schule, männlichem Habitus und Peerkultur. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., S. 91–101.
  • Budde, Jürgen/Scholand, Barbara/Faulstich-Wieland, Hannelore (2008): Geschlechtergerechtigkeit in der Schule. Weinheim: Juventa.
  • Budde, Jürgen (2008): Geschlechterkonstruktionen im Sozialen Lernen in der Schule - Bericht aus einem empirischen Forschungsprojekt. In: Zeitschrift für Frauenforschung & Geschlechterstudien 26, 1, S. 69-81.
  • Budde, Jürgen (2007): Brauchen wir eine spezielle Jungenförderung am Gymnasium. In: Jahnke-Klein, Sylvia; Kiper, Hanna; Freisel, Ludwig (Hg.): Gymnasium quo vadis? Zwischen Elitebildung und Förderung der Vielen. Baltmannsweiler, S. 215-231.
  • Budde, Jürgen/ Faulstich-Wieland, Hannelore/ Scholand, Barbara (2007): Geschlechtergerechtigkeit in der Schule – ein Forschungsprojekt. In: Fischer, Dietlind; Elsenbast, Volker (Hg.): Zur Gerechtigkeit im Bildungssystem. Münster, S. 145-150.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2007): Eine Bühne für Inszenierungen – Doing gender im Schulalltag.  In: Friedrich Jahresheft Schüler 2007, S. 90-93.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2007): Koedukation – geschlechtergerechte Schule. Teil 3 des Studienbriefs „Strukturen und Strukturprobleme des deutschen Bildungssystems“. Fernuniversität Hagen.
  • Budde, Jürgen (2006): Dramatisieren – Differenzieren – Entdramatisieren, in: Der Deutschunterricht, Heft 1, S. 71-83.
  • Budde, Jürgen (2006): Wie Lehrkräfte Geschlecht (mit-)machen – doing gender als schulischer Aushandlungsprozess. In: Seemann, Malwine; Jösting, Sabine (Hg.): Gender und Schule, Oldenburg, S. 45-60.

 

 

Wissenschaftliche Begleitung eines Jahrgangs in einem österreichischen Gymnasium

Laufzeit: 9/2002 - 12/2004 - Förderung durch den Frauenförderfond der Universität Hamburg

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland

Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Dr. Martina Weber

studentische Mitarbeiterinnen: Nicoletta Guida, Karen Vinke

In diesem Projekt wurden in einen österreichischen Gymnasium drei Klassen in dem Schuljahr 2002/03 wissenschaftlich begleitet. Sie waren zu Beginn der Untersuchung im 7. Jahrgang. Dieser Jahrgang hatte      eine Gymnasialklasse, die ausschließlich von Mädchen besucht wird, eine typengemischte Klasse, in der ca. Zweidrittel der Jugendlichen Mädchen sind und eine Realgymnasiumsklasse, die ausgewogen koedukativ    zusammengesetzt ist, ihren Lernwerkstattunterricht jedoch geschlechtergetrennt erhielt. Eine solche Zusammensetzung war durch die - durchaus geschlechtsstereotype - Fächerwahl bedingt, indem nämlich ein großer Teil der Schülerinnen Französisch wählte. Die Bildung einer Mädchenklasse ist, nachdem Koedukation zum Normalfall geworden ist, eher unüblich. Zugleich ist sie im Rahmen der Debatten um die Vor- und Nachteile der Koedukation ein "Streitfall" - entspricht der vielfach geäußerten Forderung frauenbewegter Lehrerinnen und Wissenschaftlerinnen. Es ist also spannend zu beobachten, ob es möglich ist, eine Klasse "normal" zu führen, die nicht koedukativ zusammen gesetzt ist, oder ob die Dramatisierung  von Geschlecht hier in der einen oder anderen - positiven oder negativen - Weise Wirkung zeigt.           Fragestellungen für die Untersuchung waren:

  • Unter welchen Bedingungen können sich Mädchen in einer geschlechtshomogenen Klasse besser entfalten? Können sie das überhaupt? Was ist hinderlich? Was ist förderlich?
  • Welche Rolle spielt das Klassenlehrerteam in einem Jahrgang? Welche Rolle spielt das Kollegium insgesamt?
  • Besteht die Gefahr einer "Ghettoisierung" einer Mädchenklasse innerhalb einer koedukativen Schule oder wird sie - gerade auf Grund des Zusammenhangs zur "mädchentypischen" Sprachwahl - als selbstverständlich angesehen?
  • Wie entwickelt sich das Geschlechterverhältnis in den beiden koedukativen Klassen? Ist es unterschiedlich in Abhängigkeit von der Fachwahl (Französisch versus Werken/Technik)?

Publikationen


Frauenförderung Promotionsphase

Laufzeit: 5/2005 - 11/2005 - Förderung durch Frauenförderfonds der Universität Hamburg

Projektleitung: Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland

studentische Mitarbeiterin: Zeynep Büyükyazici

Die zentrale Fragestellung des Projekts lautete: „Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Geschlecht der Betreuenden und dem der Promovierenden?“ Vermutet wurde, dass ein größerer Anteil von Professorinnen auch zu einer größeren Anzahl von promovierenden Frauen führen könnte. Dahinter stand die These der Vorbildwirkung.

Erfasst und ausgewertet wurden zwei verschiedene Datensätze:

1. Die Promotionen im Fachbereich Erziehungswissenschaft

Anhand der Promotionsakten konnten alle dokumentierten Promotionen aus dem Zeitraum von 1988 bis zum September 2005 erfasst werden. Das waren insgesamt 262 Promotionen. Es zeigte sich eine hochsignifikante Korrelation von allerdings „nur“ .26 zwischen dem Geschlecht der Betreuenden und dem der Promovierenden. Insgesamt ließen sich folgende Ergebnisse festhalten:

  • Über die Jahre hinweg steigt der Frauenanteil an den Promovierenden.
  • Männer promovieren seltener bei Frauen.
  • Frauen promovieren häufiger bei Frauen.
  • Differenziert man die Zeit von 1988 bis 2005 in zwei Zeiträume – einen ersten mit einem vergleichsweise geringen Anteil von Professorinnen bis 1994 und einen zweiten mit einem deutlich gestiegenen Anteil von Professorinnen ab 1995 -, so sind im ersten Zeitraum sind Hochschullehrerinnen seltener an Promotionen beteiligt als ihr Anteil an Professuren ausmacht.
  • Im Zeitraum ab 1995 sind Professorinnen zwar stärker, aber immer noch nicht ihrem Anteil entsprechend an Promotionen beteiligt.
  • Man kann hinsichtlich der vermuteten Ausgangshypothese folglich festhalten, dass es zwar einerseits so etwas wie eine Vorbildfunktion von Hochschullehrerinnen für Promovendinnen geben kann. Entscheidender scheint aber noch zu sein, dass es möglicherweise eines Mindestanteils von Professorinnen bedarf, damit diese überhaupt am „normalen“ Geschäft des Promovierens beteiligt sind. Und die „Normalität“ hängt vor allem davon ab, ob Männer bei Frauen promovieren.

2. Promotionen in Erziehungswissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland

Die Zeitschrift für Pädagogik veröffentlich jährlich die von den Universitäten gemeldeten Promotionen. Aus den Jahrgängen 2001 bis 2005 wurden entsprechend die Daten der Jahre 2000 bis 2004 ausgewertet. Dies war erheblich schwieriger als die Auswertung der Fachbereichsdaten, da die ZfPäd dem Prinzip frönt, die Betreuenden nur mit den Initialen, statt den Vornamen auszuweisen. Das hatte eine erhebliche Recherchearbeit zur Folge, um das Geschlecht der Betreuenden zu erfassen (neben den Schwierigkeiten, vor allem bei ausländischen Promovierenden aus dem Vornamen auf das Geschlecht zu schließen).

Insgesamt wurden 1662 Promotionen erfasst. Auch hier gibt es eine hochsignifikante, aber relativ geringe Korrelation von .17 zwischen dem Geschlecht der Betreuenden und dem der Promovierenden. Weiterhin lassen sich folgende Ergebnisse festhalten:

  • Mehr Frauen als Männer promovieren in der Erziehungswissenschaft.
  • 10% der Männer, aber 25% der Frauen promovieren bei Professorinnen.
  • Professorinnen sind mit 17,4% an den Promotionen beteiligt.
  • Der Frauenanteil an den Professuren in der Erziehungswissenschaft beträgt in der Bundesrepublik Deutschland 2002 insgesamt 27%, an den C 4-Professuren 22%.
  • Auch hier zeigt sich also eine geringere Beteiligung von Professorinnen am Promotionsgeschäft. Gefragt werden kann hier, ob dies mit der Segregation der Teildisziplinen zusammenhängt: Haben Frauen möglicherweise Professuren in Fächern/Bereichen, in denen nicht so viel promoviert wird?

Als weiteres Ergebniss zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen einer stärkeren Einbeziehung von Frauen in Promotionen – vor allem von Frauen, wenn es genderbezogene Forschungszentren oder entsprechende Schwerpunkte gab. Während das Muster bei fast allen Universitäten die allgemeine Verteilung widerspiegelt, gibt es Auffälligkeiten bei drei Universitäten:

  • An der TU Berlin wurden 44% der Promotionen (27% der von Männern, 57% der von Frauen) von Professorinnen betreut. Die TU Berlin hat ein Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung.
  • An der Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt/Main wurden 30% der Promotionen (9% der von Männern, 45% der von Frauen) von Professorinnen betreut. Hier gibt es das Cornelia Goethe-Centrum.
  • An der Universität Siegen wurden 39% der Promotionen (9% der von Männern und 60% der von Frauen) von Professorinnen betreut. Hier gibt es eine Sozialpädagogikprofessur mit Genderschwerpunkt (Sabine Hering).


Soziale Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen in der Sekundarstufe I

Laufzeit: 3/1998 - 2/2004 - Förderung durch Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektleitung: Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland

wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Sandra Beaufays (1998), Nicola Gast von der Haar (1998-2001), Damaris Güting (1998-2002), Dr. Martina Weber (2001-2003), Katharina Willems (2000-2004)

Promovent: Jürgen Budde (2002-2004)

studentische Mitarbeiter/innen: Sophie Dishman (2000-2002), Holger Dudzus (1998-1999), Silke Ebsen (1998-2000), Julia Gröne (2000-2001), Nicoletta Guida (2004), Angelica Harms (2000-2002), Stefan Kayser (2000-2001), Manu Loganey (2000-2001), Julia Neumann (2000-2002), Manfred Nusseck (2000-2001), Christiane Otto (2001-2002), Oliver Peters (1998-1999), Tordis Pohl (1998-1999), Vasca Scheppelmann (1999-2003), Karen Vinke (2003-2004), Verena Warncke (1999-2000), Katharina Willems (1999)

In dem Projekt wurden im Wesentlichen mit Hilfe ethnographischer Ansätze Konstruktionsprozesse von Geschlecht in schulischen Interaktionen erforscht. Geschlecht wird dabei begriffen als eine soziale Konstruktion, die im Sozialisationsprozess angeeignet wird, und zwar im Wesentlichen durch soziale Interaktionen; d.h. Geschlecht wird im Umgang mit Gleich- wie Gegengeschlechtlichen gelernt, (re)produziert und ausgestaltet. Die Zeit der Adoleszenz ist für die Entwicklung einer Geschlechtsidentität besonders brisant. Koedukative Schulen bieten durch das Zusammentreffen von Mädchen und Jungen, Frauen und Männern einen Rahmen für Interaktionsprozesse, in denen Ausgestaltungen des Geschlechterverhältnisses und Konstruktionen von Geschlecht erfolgen. Schulfächer sind in diesen Prozessen nicht neutral, sondern mindestens zum Teil als geschlechtertypisch konnotiert: Sprachliche Fächer gelten als weibliche, mathematisch-naturwissenschaftliche als männliche Domäne. Wie sich dies in den Konstruktionsprozessen von Geschlecht niederschlägt, war ein Gegenstand dieses Projektes. Da vermutet wurde, dass die konkrete Zusammensetzung einer Schulklasse - in diesem Fall ihre Ausgewogenheit oder Unausgewogenheit hinsichtlich des quantitativen Verhältnisses der Geschlechter - Auswirkungen auf die Interaktionen hat, wurdel dieser Faktor zentral in die Untersuchung einbezogen. Die Ergebnisse dieser Forschung liefern einen Beitrag sowohl zur Theorie geschlechterbezogener Sozialisation wie zur Debatte um eine reflexive Koedukation.

Der Abschlussbericht (Faulstich-Wieland/Weber/ Willems 2004) präsentiert die Ergebnisse der Längsschnittstudie, in der drei gymnasiale Schulklassen über drei Jahre begleitet wurden. Nicht die Benachteiligungssicht auf Mädchen leitet die Interpretationen, sondern die Frage nach den Inszenierungsformen wie auch -gewinnen des doing gender. Vor allem bei den Lehrkräften lässt sich eine weitgehende Dramatisierung von Geschlecht feststellen. Bei den Jugendlichen selbst finden sich selbstverständlich auch Dramatisierungen von Geschlecht, weil Mädchen wie Jungen davon profitieren. Es finden sich bei ihnen aber auch Entdramatisierungen, Verhaltensweisen, die nicht zentral durch Geschlecht bestimmt sind.

Publikationen

  • Budde, Jürgen (2005): Männlichkeit und gymnasialer Alltag. Doing Gender im heutigen Bildungssystem. Bielefeld: trancript.
  • Budde, Jürgen/ Faulstich-Wieland, Hannelore (2005): Jungen zwischen Männlichkeit und Schule. In: King, Vera/ Flaake, Karin (Hg.): Männliche Adoleszenz. Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsensein. Frankfurt/Main: Campus, S. 37-53.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2004): Schule und Geschlecht. In: Helsper, Werner/ Böhme, Jeanette (Hg.): Handbuch der Schulforschung. Wiesbaden: VS Verlag, S. 647-669.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2004): Sozialisation im schulischen Alltag. In: Popp, Ulrike/ Reh, Sabine (Hg.): Schule forschend entwickeln. Weinheim: Juventa, S. 15-26.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2004): Doing Gender: Konstruktivistische Beiträge. In: Glaser, Edith/ Klika, Dorle/ Prengel, Annedore (Hg.): Handbuch Gender und Erziehungswissenschaft. Bad Heilbrunn/Obb: Klinkhardt Verlag, S. 175-191.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore/ Budde, Jürgen (2004): Chancen und Probleme bei der Dramatisierung von Geschlecht. In: JugendStile Heft 4/2004, S. 3-8.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore/ Weber, Martina/ Willems, Katharina (2004): Doing gender im heutigen Schulalltag. Weinheim: Juventa.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore/ Budde, Jürgen (2004): Chancen und Probleme bei der Dramatisierung von Geschlecht. In: JugendStile Heft 4/2004, S. 3-8.
  • Güting, Damaris (2004): Die Thematisierung von Geschlechtszugehörigkeit in schulischen Interaktionen - eine Analyse von ethnografischen Beobachtungen. In: Buchen, Sylvia/ Helfferich, Cornelia/ Maier, Maja S.: Gender methodologisch. Wiesbaden: VS Verlag, S. 161-176.
  • Willems, Katharina (2004): Ein Blick auf die Rolle von Lehrkräften bei der Herstellung von Geschlechter-Konstruktionen in Physik und Deutsch. In: Malz-Teske, Regina/ Reich-Gerick, Hannelore (Hg.): Frauen und Schule - gestern, heute, morgen. Bielefeld: Kleine Verlag, S. 237-247.
  • Budde, Jürgen (2003): Männlichkeitskonstruktionen in der Institution Schule. In: Zeitschrift für Frauenforschung & Geschlechterstudien H. 1/2003, S. 91-101.
  • Weber, Martina/ Faulstich-Wieland, Hannelore (2003): Handlungsspielräume von Mädchen im Gymnasium - Bildungsexpansion und soziale Positionierungen. In: Zeitschrift für Frauenforschung & Geschlechterstudien H. 1/2003, S. 76-90.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2002): Welche Rolle spielen Lehrende und ihr Unterricht bei der Förderung von Schülerinnen in Mathematik? In: Kampshoff, Marita/ Lumer, Beatrix (Hg.): Chancengleichheit im Bildungswesen. Opladen: Leske und Budrich, S. 233-245.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore/ Willems, Katharina (2002): Unterrichtsstrukturen im Vergleich: Deutsch und Physik. In: Breidenstein, Georg/Combe, Arno/ Helsper, Werner/ Stelmaczyk, Bernhard (Hg.): Forum Qualitative Schulforschung 2. Interpretative Unterrichts- und Schulbegleitforschung. Opladen: Leske und Budrich, S. 111-132.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2001): Das Arrangement der Geschlechter im schulischen Feld - jugendliche Akteure und die „institutionelle Reflexivität“ von Sitzordnungen. In: Merkens, Hans/ Zinnecker, Jürgen (Hg.): Jahrbuch der Jugendforschung. Opladen: Leske und Budrich, S. 163–184.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2001): Mädchen werden (nicht nur) im Umgang mit Computern unterschätzt - Der heimliche Lehrplan der Geschlechterungleichheit wirkt noch immer. In: Hoeltje, Bettina/ Jansen-Schulz, Bettina/ Liebsch, Katharina (Hg.): Stationen des Wandels. (Rückblicke und Fragestellungen zu dreißig Jahren Bildungs- und Geschlechterforschung.) Hamburg: Lit-Verlag, S. 225-241.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (2001): Von der Fremd- zur Selbstsozialisation? Oder: Steigt der Einfluss Jugendlicher auf Eltern und Lehrkräfte? In: Kramer, Rolf-Torsten/ Helsper, Werner/ Busse, Susann (Hg.): Pädagogische Generationsbeziehungen. Opladen: Leske und Budrich, S. 275-292.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore/ Güting, Damaris/ Ebsen, Silke (2001): Einblicke in „Genderism“ im schulischen Verhalten durch subjektive Reflexivität. In: Zeitschrift für Pädagogik H. 1/2001, S. 67-79.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore/ Gast, Nicola/ Güting, Damaris (2000): „Soziale Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen - ein Werkstattbericht“ In: Lemmermöhle, Doris/ Fischer, Dietlind/ Klika, Dorle/ Schlüter, Anne (Hg.):Lesarten des Geschlechts. Zur De-Konstruktionsdebatte in der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung. Opladen: Leske+Budrich, S. 173-188.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore / Güting, Damaris (2000): „Die Inszenierung von Geschlecht in Körperpraxen von Schulklassen.“ In: Thomas, Helga/ Weber, Norbert (Hg.): Kinder und Schule auf dem Weg. Bildungsreformpolitik für das 21. Jahrhundert. Weinheim: Beltz, S. 29-43.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (1999): „Soziale Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen in der Sekundarstufe I“ In: Sozialpädagogisches Institut Berlin: Geschlechtersequenzen. Dokumentation des Diskussionsforums zur geschlechtsspezifischen Jugendforschung, Fata Morgana Verlag. Berlin.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore/ Gast, Nicola/ Güting, Damaris (1999): „Soziale Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen“ In: Hamburg Macht Schule, Heft 6/99



Wissenschaftliche Begleitung des Modellversuchs "Technik entdecken - zur Verbesserung der Zugangs- und Studienbedingungen von Frauen in den Ingenieurwissenschaften"

Laufzeit: 1992-1994 - Förderung durch BMBF und FHH Hamburg

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland - damals Universitätsprofessorin für Frauenforschung in den Kulturwissenschaften an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster

Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Dr. Steffani Engler (2005)

studentische Mitarbeiterinnen: Susanne Berwanger, Susanne Keunecke, Nicole Lehnert

Die zahlenmäßige Unterrepräsentanz von Studentinnen an der Technischen Universität Hamburg-Harburg und der Fachhochschule Hamburg bildete den Hintergrund für den Modellversuch "Technik entdecken - zur Verbesserung der Zugangs- und Studienbedingungen von Frauen in den Ingenieurwissenschaften", der von September 1991 bis September 1994 vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft und der Behörde für Wissenschaft und Forschung der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert wurde. Geleitet wurde der Modellversuch von Prof. Dr. Helga Faßbinder (TU HH) und Prof. Ingrid Kurz (FH Hamburg). Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen waren Uta Amann, Elisabeth Kremer und Angelika Freimuth. Die wissenschaftliche Begleitung wurde durch die Professur für Frauenforschung in den Kulturwissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster durchgeführt.

Publikationen

  • Engler, Steffani; Faulstich-Wieland, Hannelore (1995): Ent-Dramatisierung der Differenzen. Studentinnen und Studenten in den Technikwissenschaften. Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, 69).
  • Engler, Steffani; Amann, Uta (1995): "Legitime Differenzen" in den Technikwissenschaften am Beispiel des Modellversuchs "Technik entdecken". Finden Sie es gut, wenn an Ihrer Hochschule Veranstaltungen nur für Frauen angeboten werden? In: Hoeltje, Bettina; Liebsch, Katharina; Sommerkorn, Ingrid N. (Hg.): Wider den heimlichen Lehrplan. Bausteine und Methoden einer reflektierten Koedukation. Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, 72), S. 163-184.
  • Engler, Steffani (1994): Ausbildungsreform statt "Frauenförderung"? Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs "Technik entdecken". In: Amann, Uta (Hg.): Reform der Ausbildung von Ingenieurinnen und Ingenieuren. Dokumentation. Hamburg, S. 28-41.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore (1994): Möglichkeiten und Grenzen koedukativen Lernens. In: Amann, Uta (Hg.): Reform der Ausbildung von Ingenieurinnen und Ingenieuren. Dokumentation. Hamburg, S. 62-72.

 


 Mädchenbildung und neue Technologien

Laufzeit: 1985-1988 - Förderung durch das Hessische Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung (HIBS) Wiesbaden

Projektleitung: Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland - damals Professorin für Beratung an der Fachhochschule Frankfurt/Main im Fachbereich Sozialarbeit

wissenschaftliche Mitarbeiterin: Anneliese Dick

 

Im Rahmen des 1984 in Hessen realisierten Aktionsprogramms für Frauen wurden durch das Hessische Kultusministerium auch Maßnahmen im Bildungsbereich vorgesehen. Dazu gehörte das Vorhaben "Verwirklichung der Gleichstellung von Schülerinnen und Lehrerinnen an hessischen Schulen", in dem ein Arbeitsfeld den Bereich Naturwissenschaften, Technik, neue Technologien betraf. Hier war das Entwicklungsprojekt "Mädchenbildung und neue Technologien" angesiedelt. An zwei Frankfurter additiven Gesamtschulen sollte Unterricht zur informationstechnischen Grundbildung entwickelt und erprobt, sowie wissenschaftlich begleitet werden.

 

Publikationen

  • Dick, Anneliese; Faulstich-Wieland, Hannelore (1989): Mädchenbildung und neue Technologien. In: Mensch und Computer (2), S. 38–41.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore; Dick, Anneliese (1989): Mädchenbildung und neue Technologien. Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung zum hessischen Vorhaben. 1. Aufl. Wiesbaden: Hessisches Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung (HIBS) (Sonderreihe / Hessisches Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung, 29).
  • Dick, Anneliese; Faulstich-Wieland, Hannelore (1988): Der Hessische Modellversuch "Mädchenbildung und neue Technologien". In: LOG IN 8 (1), S. 20–24.
  • Faulstich-Wieland, Hannelore; Dick, Anneliese (1988): "Wir Mädchen können das, auch wenn die Jungen lachen …". Dokumentation und Auswertung der Vorerhebung des Vorhabens "Mädchenbildung und neue Technologien". 1. Aufl. Wiesbaden: Hessisches Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung (HIBS) (Sonderreihe / Hessisches Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung, 27).
  • Dick, Anneliese; Faulstich-Wieland, Hannelore (1987): Mädchenbildung und neue Technologien. In: Gisela Kindermann, Barbara Mauersberger und Ingelore Pilwousek (Hg.): Frauen verändern Schule. 1. Aufl. Berlin: Frauen-u.Schule-Verl. (Dokumentation des … Fachkongresses der AG Frauen und Schule / Sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis für Frauen e.V., 5), S. 98–118.
  • Dick, Anneliese; Faulstich-Wieland, Hannelore (1986): Verwirklichung der Gleichstellung von Schülerinnen und Lehrerinnen an hessischen Schulen. In: HIBS-Info - Mitteilungen aus dem Hessischen Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung (4), S. 1–3.
  • Dick, Anneliese; Faulstich-Wieland, Hannelore; Stark, Günter; Prengel, Annedore (1986): Konzept zum Vorhaben Verwirklichung der Gleichstellung von Schülerinnen und Lehrerinnen an hessischen Schulen. Wiesbaden: HIBS (Sonderreihe / Hessisches Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung, 21).